Neulich bin ich über den Begriff „Jungdomina“ gestolpert. Der hat mich wirklich fasziniert. Ich gebe zu, unter einer Domina habe ich mir bisher immer eine reifere, gesetzte ältere Lady vorgestellt. Eine erfahrene Frau, die ihre devoten Sklaven, ihre Subs (übrigens kann man „Subs“ als Abkürzung für „Subjekte“ ebenso nehmen wie als Abkürzung für „submissive“, also devote Männer) kraft ihrer enormen Lebenserfahrung und ihrer erotischen Erfahrung erzieht.
Aber eine Jungdomina kann ja nun wohl noch nicht über allzu viel erotische Erfahrung oder Lebenserfahrung verfügen.
Fast bin ich ganz ketzerisch versucht zu fragen, ob denn eine Jungdomina überhaupt schon dominant sein kann …
Um mehr über junge Dominas und ihre Dominanz herauszufinden, hatte ich mir zwei von ihnen in mein Büro geholt, Mistress Laura und Domina Leonie.
Und da ich gerade in übermütiger Stimmung war, habe ich ihnen tatsächlich als erstes genau diese Frage gestellt: „Mistress Laura und Domina Leonie – können junge Dominas überhaupt schon dominant sein?“
Mistress Laura musterte mich mit einem strafenden Blick. Domina Leonie fing an zu lachen und bemerkte, ebenso frech, zurück: „Du kannst dich ja gerne mal in mein privates Domina Studio begeben, wenn du dich traust. Dann wirst du schon sehen, wie das um meine Dominanz bestellt ist.“
Also forsch kann eine Jungdomina schon einmal sein; das hatte mir Leonie bereits gezeigt, und zwar auf eine ebenso humorvolle wie bestimmte Art.
Nun wollte ich aber noch Lauras Antwort hören. Die fiel etwas ernster aus.
„In meinen Augen“, so erklärte sie, „wird man zur Domina nicht aus Zufall, sondern man wird dominant, also als Domina geboren. Von daher spielt das Alter überhaupt keine Rolle. Junge Dominas sind ebenso Dominas wie ältere. Und was ihnen am technischen Wissen fehlt, das gewinnen sie ja von Mal zu Mal dazu.“
„Aber ist die Technik denn für die Sklavenerziehung nicht eigentlich das Entscheidende?“ fragte ich daraufhin.
Der darauf folgende Blick von Laura war noch strafender als der erste.
Es wurde mir im Feuer ihres sichtlichen Unwillens so unbehaglich zumute, dass ich mich mit Gewalt davon abhalten musste, nervös mit meinen Fingern zu spielen. Und ihre Aufmerksamkeit darauf zu lenken, dass mich ihr herrischer Tonfall und ihr nicht minder herrischer Blick mächtig erregten.
Womit beide junge Dominas mir ihre Dominanz trefflich bewiesen hatten.
Das Interview ging noch viel länger; aber was da noch besprochen wurde, das werde ich euch demnächst in einem gesonderten Beitrag zu Gemüte führen.