Zuerst war ich ja total sauer auf ihn, aber am Ende war ich ihm doch dankbar. Wem? Na, meinem Friseur. Ihr wisst ja – mit 18 hat man es langsam endgültig satt, mit den braven Frisuren herumzulaufen, die die Mütter einem vorschreiben. Da soll es dann endlich mal was richtig Schickes, Auffälliges sein, ein richtig geiler Haarschnitt.

Bei mir war es so, dass ich meine fast taillenlangen Haare einfach ab haben wollte, weil sie so viel Arbeit machen. Dann wollte ich einen richtig frechen Kurzhaarschnitt, und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, sollte es auch noch blaue und violette Strähnen geben. Als ich das dem Friseur sagte, zu dem ich seit Jahren immer gegangen bin – unter anderem, weil ich schon ewig ein klein wenig in ihn verknallt bin -, hat er zunächst lange geschwiegen.

Dann hat er mich aus dem Friseurstuhl gezogen, hat sich mit mir zusammen vor einen Spiegel gestellt, hat meinen Kopf zwischen beide Hände genommen und ihn hin und her bewegt, mich dabei gedreht. „Diese herrliche Pracht willst du aufgeben?“, fragte er mich. Ich nahm seine Frage gar nicht richtig wahr, denn seine Nähe und seine Hände an meinen Wangen machten mich ziemlich kribbelig.

„Glaub mir, ich verstehe etwas von Frauen“, sagte er – und als Italiener hat er da bestimmt recht. Ich sehe ihn ja auch immer mit allen Kundinnen flirten. Was mich schon oft ziemlich eifersüchtig gemacht hat. Vor allem, weil die Kundinnen darauf anspringen wie läufige Hündinnen. Kein Wunder – mit seinen ausdrucksvollen braunen Augen, seinem leichten fremdländischen Akzent und seiner Superfigur ist er wirklich ein Traum.

Manchmal ist es echt nicht zu fassen – er selbst kann höchstens Ende 20 sein, die Kundinnen sind manchmal über 40 oder sogar noch älter, und die flirten mit ihm, als ob er ihr Latin Lover wäre. Dabei ist er mit einem jungen Teen Girl wie mir doch viel besser aufgehoben. Okay, mit mir flirtet er auch immer – aber angefasst hat er mich noch nie. Außer an den Haaren natürlich, beim Schneiden. Das Waschen macht ja immer eine Azubine, ein Mädchen in meinem Alter.

Das ist jetzt das erste Mal, dass ich ihn so nahe spüre; nahe genug, dass die Wärme seiner Haut sich auf mich überträgt. Mir wird beinahe schwindelig. Er merkt es sofort. Ganz besorgt stützt er mich und führt mich zum Stuhl zurück. Dabei hat er den Arm um meine Schultern liegen. Was meine Verwirrung und meinen Schwindel noch verstärkt.

Als ich wieder sitze, mit seinen Händen noch immer auf meinen Schultern, hole ich tief Luft. „Also gut, Alessio“, sage ich, „du kannst mit meinen Haaren machen, was du willst. Aber nur, wenn du mich heute Abend zum Essen einlädst.“ So, nun ist es heraus. Mein Herz pocht wie wild, und das Blut braust so laut in meinen Ohren, dass ich seine Antwort gar nicht hören könnte. Doch er antwortet auch gar nichts. Im Spiegel lächelt er mich an, erhöht den Druck auf meinen Schultern.

Dann beugt er sich zu mir herab und flüstert mir ins Ohr: „Bist du dafür nicht noch ein bisschen zu jung?“ „Oh nein“, flüstere ich zurück; lauter könnte ich in meiner Aufregung auch gar nicht sprechen. „Und ich werde es dir beweisen.“ „Dann sei um acht Uhr hier“, erwidert er, und dabei streifen seine Lippen mein Ohr, was in mir einen prickelnden Schauer auslöst. „Dabei werde zuerst ich dir etwas beweisen – und anschließend sehen wir weiter.“ Danach holt er den Azubi, um mir die Haare zu waschen.

Nachdem er mir die Spitzen geschnitten und die Haare gefönt hat, legt er noch einmal, sehr bedeutungsvoll, die Hand auf meinen Arm. Ich werde beinahe ohnmächtig vor Vorfreude, Angst, Erwartung, Ungeduld – und Erregung. Klatschnass ist mein Höschen, wie ich feststelle, als ich zu Hause aufs Klo renne. Immerhin hat Alessios Entscheidung, meine Haare nicht abzuschneiden und sie nicht bunt zu färben, mir das Entsetzen und eine daraus folgende Gardinenpredigt meiner Mutter erspart. So kann ich mich gleich darauf konzentrieren, was ich denn heute Abend anziehe. Es soll etwas ganz Besonderes sein, und ich habe nur noch zwei Stunden.

Die reichen gerade aus, eine hautenge Jeans im Used-Stil herauszusuchen, dazu ein Top, das mein neues Bauchnabel-Piercing aufblitzen lässt und meine mittlerweile endlich wohlgeformten, üppigen Brüste ebenso betont wie meine schmale Taille. Zum Glück laufe ich oft mit solchen Outfits herum, so dass meine Mutter es mir auf Anhieb glaubt, als ich sage, ich muss noch zu einer Freundin, für eine Arbeit lernen. Als ich zum Friseursalon komme, ist zwar noch Licht dort an, aber die Tür ist geschlossen. Ich klopfe, und schon ist Alessio da und öffnet mir.

Linkisch stehe ich da und komme mir vor wie ein Schulmädchen, das ich ja auch noch bin; nur eben bereits volljährig. Alessio nimmt mir mit einem Schlag meine Verlegenheit – er umarmt mich einfach und drückt mich ganz fest an sich. Fest genug, dass ich seine Erregung spüren kann und wahrnehmen, dass er ebenso schneller atmet wie ich. Auch ihn lässt das Treffen nicht unberührt.

Ich will etwas sagen, doch er legt einen Finger auf meine Lippen, schüttelt den Kopf. Dann zieht er mich mit sich, durch einen Nebenraum in ein Badezimmer. Dort gibt es zwei große Spiegel, in denen wir beide ganz zu sehen sind, als er sich erneut mit mir vor den Spiegel stellt.

Nun zieht er mir das Top über den Kopf, unter dem ich nackt bin, greift von hinten nach dem Reißverschluss meiner Jeans, öffnet sie und hilft mir heraus. Ich muss mich ganz schön schlängeln, damit sie über meine Hüften gleitet, und es reizt mich ungeheuer, mich dabei ganz eng an seinen Körper zu pressen. Was ihm ein erstes Stöhnen entlockt.

Nun stehe ich da, in meinen flachen Riemchensandaletten, und ansonsten ganz nackt. Ganz nackt – bis auf meine langen Haare, die Alessio mir nun liebevoll über die Schultern drapiert, so dass sie meine Brüste bedecken. „Und diese ganze Schönheit wolltest du wegwerfen“, sagt er leise. „Aber du hast mich ja vor dieser Dummheit bewahrt“, entgegne ich ebenso leise, lege meine Hände nach hinten, an seine Hüften, drücke mich noch stärker an ihn.

Belohnt werde ich damit, dass er um mich herum fasst, nach meinen Brüsten, und sie, unter den Haaren, sehr fest zusammenpresst, was mich vor Lust aufseufzen lässt. „Und jetzt kannst du mir beweisen“, sagt er, und reibt sich dabei mit seinem harten Schritt an meinem nackten Po, „dass du wirklich schon erwachsen bist.“ Das lasse ich mir nicht zweimal sagen; all meine Verlegenheit ist verschwunden, ich spüre nur noch eine brennende Gier in mir, der ich nachgebe.

Anschließend brauchen wir gemeinsam eine ganze Weile, um mich wieder so herzurichten, dass meine Mutter mir die Ausrede mit dem Besuch bei der Freundin fürs Lernen auch glaubt, nachdem sie einen Blick auf mich geworfen hat … Ohne Make-up ist gegen die erhitzte Röte auf meinen Wangen nichts zu machen, und auch meine Haare müssen gerichtet werden. Aber dafür ist Alessio ja Fachmann. Nur gegen das Strahlen in meinen Augen, da kann er nichts gegen tun …