Wenn man nach dem Abitur anfängt zu studieren oder eine Lehrstelle bekommt, dann verstreuen sich die ganzen Leute, mit denen man jahrelang in der Schule jeden Tag zusammen war, in alle Winde. Und zum Teil sind es echte Freundinnen, mit denen man auf diese Weise den Kontakt verliert.
Das sollte mir nicht passieren.
Deshalb bin ich, als ich mit 19 zum Studieren weggegangen bin, mit einigen meiner Freundinnen wenigstens per Mail und Messenger in Kontakt geblieben. Darunter auch mit meiner besten Freundin Leonie, die bei ihren Eltern blieb, weil sie in der Nähe eine Lehrstelle gefunden hatte.
Sie hatte zwar im Gegensatz zu den meisten anderen aus unserer Klasse keinen eigenen Computer, sondern teilte sich einen mit ihrem großen Bruder Johannes, der schon Mitte 20 war und einen echten Job hatte, aber sie versprach, mir regelmäßig zu mailen. Und das tat sie dann auch.
Wir tauschten uns über alles aus, was uns so passierte, und als ich mich verliebte, in einen Mitstudenten, berichtete ich ihr das ebenfalls. Zu meinem großen Erstaunen riet sie mir massiv ab von diesem Boy. Kurz darauf stellte es sich heraus, sie hatte recht gehabt – er ließ mich sitzen, und ich heulte mich bei ihr aus.
Sie stand mir auch sehr hilfreich und tröstend zur Seite und war in dieser zeit eine große Stütze für mich.
Als ich mich ein wenig von dem Schock erholt hatte, begann sie mich auf einmal auszufragen, was ich mir denn eigentlich von einem festen Freund erwarten würde. Ziemlich offen erzählte ich es ihr, und als sie an einem Tag, wo wir uns per Messenger unterhielten, endlich auch wissen wollte, wie meine Erwartungen denn so auf erotischem Gebiet aussehen würden, berichtete ich ihr auch das.
Ich hatte schon lange ein Faible für Latex; auch wenn ich keine anderen Leute kannte, die auf den Latex Fetisch standen oder es erregend fanden, in hautengem Gummi zu stecken, mich machte das an.
Heimlich hatte ich mir sogar eine Gummimaske gekauft, eine Latex Vollmaske, die lediglich für die Nasenlöcher zwei kleine Öffnungen hatte, ansonsten aber den gesamten Kopf umschloss.
Leonie war fasziniert vom Latex Fetisch und wollte mehr wissen. Sie schlug mir vor, ich sollte doch einmal die Maske eine Weile tragen und ihr dann ganz haarklein schildern, wie ich mich dabei fühle.
Ich tat es, und gestand ihr dann auch gleich, dass mich das total angemacht hätte. Sie wollte wissen, ob ich Lust hätte, es mir selbst zu besorgen. Ich bejahte, und anschließend wollte sie wissen, wie ich das denn mache.
So langsam wurde mir die Messenger Unterhaltung ja schon fast ein bisschen zu intim, aber auf der anderen Seite reizte es mich unheimlich, einmal frei über meine Fetisch Vorlieben berichten zu können.
So holte ich mir also ein Latex Top und einen Latex Slip, die ich mir ebenfalls heimlich gekauft hatte, zog beides an, setzte mich vor den Computer und gab der Lust in mir nach, die sich bei den Vorbereitungen ständig gesteigert hatte.
Ich griff mir mit der Hand in den engen Gummi Slip und begann, meine tropfnasse Muschi zu reiben. Dabei stieg mir der Duft des Latex, vermischt mit dem Duft meiner eigenen Erregung in die Nase, und je geiler ich wurde, desto offener wurde ich auch und unterbrach meine Selbstbefriedigung immer wieder, um ihr Bericht abzustatten.
Schon bald gestand sie mir, das hätte sie jetzt selbst ebenfalls so erregt, dass sie sich in den Schritt fassen müsste.
Wir zögerten unsere Sexspiele im Messenger lange heraus, aber endlich waren wir dann beide gekommen – und hatten es der anderen erzählt.
Im Nachhinein war ich ziemlich verlegen, einen so intimen Moment von Masturbation und Orgasmus mit einer Freundin geteilt zu haben – aber es war trotzdem absolut geil gewesen. Und so kam es, dass sich solche und ähnliche Spiele, meistens mit Latex, noch des öfteren im Messenger Chat wiederholten.
Irgendwann gestand Leonie mir, sie hätte sich auch ein paar Sachen aus Latex gekauft. Ich bemerkte, wir könnten uns ja, wenn ich in den Ferien zu Hause war, mal gegenseitig unsere Latex Outfits zeigen.
Darauf reagierte sie merkwürdigerweise nicht, aber darüber machte ich mir nun keine großen Gedanken.
Die Ferien kamen, ich war wieder zu Hause, und als erstes besuchte ich Leonie. Nur war die gerade nicht da. Stattdessen traf ich nur ihren Bruder Johannes an. Ich hatte ihn immer nett gefunden, aber wir hatten uns ansonsten nicht groß unterhalten. Umso erstaunlicher war es, wie verlegen er auf einmal mir gegenüber war.
Auch das machte mich nicht misstrauisch. Erst als Leonie dann endlich zurück war, ich scherzhaft etwas vom Latex Fetisch fallen ließ, woraufhin einerseits sie mich total verständnislos ansah und andererseits Johannes, der bei uns geblieben war, auf einmal knallrot im Gesicht wurde, begann ich zu verstehen.
Als Leonie kurz auf dem Klo war, stellte ich ihn zur Rede, und er gab alles zu. Ich hatte nicht mit Leonie gechattet, sondern mit ihm.
Zuerst war ich ja ein bisschen wütend, aber dann musste ich lachen. Und was soll ich sagen; unsere Chats setzen sich fort, und sie werden immer aufregender und intimer. Bloß chatte ich jetzt ganz offiziell mit Johannes, und nicht scheinbar mit seiner Schwester. Die noch immer von nichts weiß.