Dass eine Frau ein naturwissenschaftliches Fach wie Chemie studieren will, das sehen viele immer noch als ein Paradoxon an, weil wir Frauen doch angeblich überhaupt nicht wissenschaftlich gepolt sind, sondern rein emotional.

Nicht dass mich dieses dumme Vorurteil davon hätte abhalten können, mich für das Chemiestudium zu entscheiden, nachdem ich kurz nach meinem 18. Geburtstag das Abitur in der Tasche hatte – aber ein wenig unsicher hat mich dann doch etwas gemacht, allerdings etwas ganz anderes.

Unser Chemielehrer im Leistungskurs Chemie hatte es im letzten Jahr immer wieder betont, dass sich der Chemieunterricht und das Studium der Chemie in keinster Weise miteinander vergleichen ließen.

Was an der Schule schon oberste Schublade sei, so erklärte er und grinste dabei ganz fies, das sei an der Uni oft nicht einmal der Bereich unterhalb der untersten Schublade. Im Chemiestudium müssten wir praktisch an einem ganz anderen Punkt anfangen, auf einem weit höheren Niveau.

Mit solchen oft wiederholten Weisheiten schaffte er es, dass ich nicht nur Bedenken hatte, meine 1 in Chemie nicht halten zu können, sondern womöglich schon als Studentin im ersten Semester gar nicht mitkommen zu können, weil sich zwischen dem Stoff, mit dem man dort einstieg, und dem Stoff, mit dem wir an der Schule aufhörten, eine riesige Wissenslücke befand.

Verzweifelt suchte ich nach einer Möglichkeit, diese Lücke zu schließen – und war richtig dankbar, als ich von einem Crashkurs erfuhr, mit dem einer der Professoren an meinem Studienort die Studentinnen und Studenten in den Sommerferien auf das erste Semester vorbereitete.

Ich hätte mir allerdings keine Sorgen machen müssen; mit dem, was in diesem Crashkurs gelehrt wurde, kam ich mühelos mit. Ich war sogar weit besser als alle anderen in diesem Kurs.

Deshalb hätte der Kurs eigentlich richtig Spaß machen können. Dem war aber ganz und gar nicht so, denn der Prof hatte mich von Anfang an auf dem Kieker. Er war ein Typ, der eigentlich ganz gut aussah, mit dunklen Haaren und dunklen Augen, sich aber durch seinen griesgrämigen Gesichtsausdruck selbst gleich wieder ins Abseits stellte. Noch dazu hatte er einen so durchdringenden Blick, dass sich darunter jeder unwohl fühlte.

Nur schaute er die meisten überhaupt nicht an, oder nur selten. Ich war die einzige, die er immer wieder musterte.

Auch belagerte er mich oft so massiv mit den kompliziertesten Fragen, jeder andere hätte dabei klein beigegeben. Nur war es mir auch keine Genugtuung, ihm immer noch Rede und Antwort stehen zu können, und wenn er mich noch so sehr triezte, denn nie kam von ihm etwas wie ein Lob. Im Gegenteil ließ er immer mehr oder weniger deutlich erkennen, dass er mich für nicht ausreichend qualifiziert für das Chemiestudium hielt. Er war mit mir so streng wie mit keinem anderen im Kurs.

Ich war ganz verzweifelt. Bei alle dem hoffte ich nur eines – dass ich ihn später nie, nie, nie als Prof haben würde!

Dann, am letzten Tag des Crashkurses, verkündete er unsere Noten. Ich war die Beste im ganzen Kurs. Eigentlich kam das nicht sehr überraschend; aber sein abweisendes Verhalten hatte mich doch unsicher gemacht.

Als die Stunde beendet war, bat er mich, noch zu bleiben.

Und dann, ich weiß noch immer nicht, wie es passieren konnte, auf einmal lagen wir uns in den Armen und küssten uns. Ganz eng pressten wir uns aneinander und ich spürte, wie erregt er war.

Da gestand er mir endlich auch, er hätte sich gleich zu Anfang in mich verliebt und sei nur deshalb so streng gewesen, damit niemand sonst das merke. Und um mich so zu fordern, dass ich mit einer guten Note Eindruck machen konnte.

Ja, und dann fragte er mich, ob ich mitkäme, zu ihm. Ich sagte sofort ja; ich war vollkommen überwältigt, von dieser unerwarteten Entwicklung und von der Sturmflut an Lust, die durch mich hindurch brauste.

Auf dem Weg war er noch so zugeknüpft gewesen wie immer. Ich hatte schon beinahe Bedenken, dass ich die falsche Entscheidung getroffen hatte.

Doch kaum waren wir bei ihm, stellte er sich vor mich, begann ganz langsam damit, mich auszuziehen und anschließend, nachdem er mich aufs Bett getragen und dort abgelegt hatte, überall zu streicheln und zu küssen.

Er machte Dinge mit mir, die noch nie vorher ein anderer Mann mit mir gemacht hatte; nun, so erfahren bin ich mit meinen 18 Jahren ja nun auch noch nicht …

Er saugte an meinen Nippeln und massierte gleichzeitig mit dem Finger meine Clit. Dann tauchte er mit dem Kopf zwischen meine Beine ab, leckte mich dort, vögelte mich anschließend, leckte mich wieder, drehte mich um und nahm mich von hinten.

Ich erkannte ihn gar nicht wieder; er war so unglaublich zärtlich und leidenschaftlich. Und ich erkannte mich selbst nicht wieder, denn ich zerfloss beinahe vor Hingabe und nahm gierig jede Liebkosung auf.

Das war halt der Crashkurs in Sachen Sex – nach dem in Chemie.

Ich hoffe jetzt immer noch, dass ich Michael nicht als Prof haben werde. Allerdings nicht mehr, weil ich Angst vor ihm habe und mich minderwertig fühle, sondern weil ich nicht will, dass unsere heimliche Affäre irgendwie auffliegt. Und ich könnte mich bestimmt nicht zusammenreißen; mir wird immer ganz heiß in seiner Gegenwart, und das könnte ich bestimmt nicht verbergen.

Nun, man wird es sehen. Nächste Woche erfahre ich, wie das mit den Vorlesungen aussieht. Michael wird es mir vorlesen, während wir miteinander im Bett liegen.